Fünf-Punkte-Plan für mehr Vielfalt und Wettbewerb im Schulsystem

Bildung ist die Schlüsselressource des Standorts Deutschland: Ein vielfältiges, flächendeckendes und ausreichend finanziertes Schulangebot sichert die pädagogische Qualität und sorgt so für das Heranwachsen unserer Kinder zu leistungsfähigen, leistungsbereiten und mündigen Bürgern. Schulen in freier Trägerschaft tragen entscheidend zur Vielfalt im Bildungssystem bei: Als integrativer Bestandteil des öffentlichen Bildungssystems ergänzen und befruchten sie das staatliche Schulsystem und bieten Eltern Alternativen zum staatlichen Bildungsangebot. Mit ihren innovativen pädagogischen Konzepten wirken sie als Impulsgeber und Motor des gesamten Bildungssystems. Um ihren Aufgaben weiterhin erfolgreich nachgehen zu können, brauchen freie Bildungsträger die Anerkennung ihrer Arbeit und faire Rahmenbedingungen.

Der Verband Deutscher Privatschulverbände (VDP) fordert in dem vorliegenden Fünf-Punkte-Plan einen bedarfsgerechten Ausbau der Schulen in freier Trägerschaft. Gleichzeitig muss alles dafür getan werden, das kreative und innovative Potenzial aller Schulen zu fördern und fortzuentwickeln.

1. Schulen brauchen mehr pädagogischen und konzeptionellen Freiraum

Entscheidend für Qualität und Leistungsfähigkeit eines Bildungssystems sind Vielfalt und differenzierte Lehr- und Lernprozesse an den Schulen. Die Entscheidungen über die Methodik sowie die Budget- und Personalplanung müssen den Schulen dabei selbst überlassen sein. Mehr Vielfalt im Schulwesen kann nur entstehen und sich erfolgreich weiterentwickeln, wenn alle Einrichtungen größtmögliche Freiheit haben, ihre Organisation und Pädagogik selbst zu gestalten. Dadurch stehen sie in einem fruchtbaren Wettbewerb, der Anreize schafft und Innovationen fördert.

Nur durch mehr Freiraum kann auch mehr Qualität im gesamten Bildungssystem gelingen.


2. Bildungsstandards garantieren Qualität

Alle Schulen sind den gleichen bundesweiten Bildungsstandards verpflichtet. Diese müssen als Abschlussstandards verlässliche Aussagen über Mindestkompetenzen liefern. Eine unabhängige Schulaufsicht unter der Beteiligung gesellschaftlich relevanter Gruppen stellt die Einhaltung dieser Standards sicher. Die Qualität ihrer pädagogischen Arbeit sichern Schulen durch ein Qualitätsmanagementsystem.

Eine unabhängige Schulaufsicht muss eine qualitätsfördernde Beratungs- und Dienstleistungsfunktion für die Schulen wahrnehmen.


3. Individuelle Förderung muss oberstes Ziel sein

Schulen in freier Trägerschaft stellen die persönliche Förderung in den Mittelpunkt ihres pädagogischen Wirkens und geben damit jedem Einzelnen die Chance auf freie Entfaltung. Dabei nehmen sie die Vielfalt der Lebenswelten ernst und geben Antworten auf die Anforderungen unserer pluralistischen und globalisierten Gesellschaft. Dies muss als Vorbild für alle Schulen gedacht werden: Schulen müssen in der Lage sein, mit ihren Bildungsangeboten individuelle Anlagen und Begabungen zu fördern. Dabei müssen motivierende Lernbedingungen und eine Kultur der Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft geschaffen werden.

Ein Bildungssystem muss individualisierte und differenzierte Lernprozesse garantieren, damit alle Schüler ihre Begabungen bestmöglich entfalten können.


4. Bildungsinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen

Freie Bildungseinrichtungen können ihre anspruchsvollen Aufgaben nur dann erfüllen, wenn sie über eine gesicherte und ausreichende Finanzierung verfügen. Wir fordern gleich hohe staatliche Aufwendungen für alle Schüler, unabhängig von der Trägerschaft der Schule.

Eine ausreichende Finanzierung sichert hochwertige Bildungsarbeit und verbessert die Zukunftschancen unserer Gesellschaft.


5. Starke Schule braucht starke Partner

Bildung sichert den Standort Deutschland: Nur mit gut ausgebildeten Fachkräften können Unternehmen dem globalen Wettbewerb standhalten. Daher muss Schule eng mit der Arbeitswelt verknüpft werden. Dazu gehören Schülerpraktika und eine frühzeitige, qualifizierte Berufsberatung ebenso wie die Aufnahme wirtschaftlicher Zusammenhänge in die Curricula. Außerdem müssen Lehrer Einblicke in die Arbeit der Unternehmen erhalten und Fachkräfte der Wirtschaft müssen in das Unterrichtsgeschehen einbezogen werden.

Deutschland braucht die konsequente Vernetzung von Bildung und Arbeitswelt, damit in Deutschland auch in Zukunft Innovationspotenziale aufgebaut und für wirtschaftliche und soziale Entwicklungen genutzt werden können.