23. November 2023

Nr. 10/23 – Leipziger Erklärung – Privatschulen entscheidender Teil des pluralen Schulsystems

Leipzig, 23. November 2023: Privatschulen sind ein entscheidender Teil des pluralen Schulsystems und erfüllen gleichwertig den öffentlichen Bildungsauftrag. Aufgrund ihrer vielfältigen Konzepte und modernen Strukturen sind sie für das gesamte Bildungssystem von enormer Bedeutung. Dennoch sehen sich viele freie Träger mit zahlreichen Hürden konfrontiert, die ihre Privatschulfreiheit einschränken. Der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP) hat im Rahmen einer „Leipziger Erklärung“ sechs Forderungen an die Politik in Bund und Ländern aufgestellt, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und dazu aufgefordert, der Privatschulfreiheit entgegenstehende Vorgaben abzubauen.

In Deutschland befinden sich 14 Prozent aller Schulen in freier Trägerschaft. Etwa eine Million Schülerinnen und Schüler besuchen eine Privatschule. Die Beliebtheit privater Schulen ist seit Jahren gleichbleibend hoch. „Das liegt vor allem daran, dass freie Schulen sich an den gesellschaftlichen Anforderungen orientieren. Mit vielfältigen pädagogischen Konzepten richten sie sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft und speziell an den Interessen von Schülerinnen und Schülern aus“, heißt es in der vom VDP verfassten „Leipziger Erklärung“. VDP Präsident Klaus Vogt erläutert: „Die Privatschulfreiheit ist Ausdruck der verfassungsrechtlich gewollten Vielfalt von Erziehung und Bildung. Das Grundgesetz sieht ein zweigliedriges Schulsystem aus staatlichen und privaten Schulen vor. Das bedeutet, dass in Deutschland jeder das Recht hat, eine Privatschule zu gründen, um zum Beispiel eigene pädagogische Konzepte zu verwirklichen.“ Die Privatschulfreiheit ermöglichte bereits in der Vergangenheit die Entwicklung zahlreicher Konzepte, die auch auf das staatliche Schulwesen Einfluss hatten, wie zum Beispiel das Konzept der Ganztagsschule, Fremdsprachenunterricht an Grundschulen und individuelle Fördermodelle. Auch im Bereich der Digitalisierung sind Privatschulen Vorreiter und entwickeln neue Methoden zur digitalen Bildung und zum Umgang mit KI an Schulen. Wegen dieser Innovationskraft und der modernen Lernkonzepte sind sie für viele Eltern eine entscheidende Alternative zu staatlichen Schulen.

„Trotz dieser wichtigen Bedeutung stellen wir fest, dass Privatschulen durch wachsende Vorgaben und Bürokratie zunehmend eingeschränkt werden. Außerdem sind viele Finanzierungsmodelle in den einzelnen Bundesländern nicht mehr zeitgemäß, da sie inflationäre Entwicklungen sowie wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen nicht einbeziehen“, berichtet Klaus Vogt. Das Ziel des VDP ist es, mit der „Leipziger Erklärung“ sowohl auf die Bedeutung der Privatschulen für das gesamte Bildungssystem als auch auf die zunehmenden Hürden aufmerksam zu machen. „Deshalb haben wir uns mit dem Grundsatzpapier an politische Entscheidungsträger gewandt und Sie aufgefordert, Privatschulen als gleichwertige Partner im Bildungssystem anzuerkennen und zu fördern“, ergänzt der VDP Präsident.

Pressekontakt:

Verband Deutscher Privatschulverbände e.V.

Jenny Knoop  – knoop@privatschulen.de

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