2. Dezember 2022

Nr. 08/22 – Ausbildungsreform in der Physiotherapie: VDP fordert attraktive berufsfachschulische Ausbildung und Teilakademisierung

Auf der Agenda des Bundesgesundheitsministers Prof. Lauterbach steht für 2023 die Ausbildungsreform in der Physiotherapie. Das Ministerium hatte sich zur Vorbereitung eines Referentenentwurfs bereits im Sommer für eine Teilakademisierung der Ausbildung ausgesprochen. Darauf wies der Bundesgesundheitsminister auf dem Therapiegipfel in Berlin Mitte November noch einmal ausdrücklich hin. Er sprach sich dafür aus, dass sich Menschen sowohl über den akademischen als auch über den berufsfachschulischen Weg zum Physiotherapeuten ausbilden lassen könnten. Richtigerweise sieht er für dieses Modell eine große Unterstützung bei den Ländern und Verbänden.

„Schulgeldfreiheit, Ausbildungsvergütung und Teilakademisierung sichern die Patientenversorgung von morgen“, sagt Petra Witt, Mitglied des VDP Präsidiums und Vorsitzende der Gesundheitsschulen im VDP. Witt betont, dass es im weiteren Verlauf der Umsetzung des Reformvorhabens darauf ankäme, die Teilakademisierung so umzusetzen, dass zwei eigenständige Professionen – die Physiotherapie und der Masseur/ medizinische Bademeister – erhalten blieben. „Die Teilakademisierung in der Physiotherapieausbildung ist ein Ausbildungsmodell, bei dem sich angehende PhysiotherapeutInnen entweder für eine berufsfachschulische Ausbildung entscheiden oder sich in einem primärqualifizierenden oder ausbildungs- bzw. berufsbegleitenden Studium qualifizieren können“, erläutert Witt. Dies müsse bei der weiteren Umsetzung grundsätzlich berücksichtigt werden, um dem akuten Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang stellte der Bundesgesundheitsminister beim Therapiegipfel fest, dass der große Bedarf an Heilmittelerbringern nicht gedeckt werden könnte, wenn alle Anwärter nur noch über Hochschulen oder Universitäten ausgebildet werden.

„Die Ausbildungsreform und Teilakademisierung sind Schritte in die richtige Richtung“, bestätigt Witt. „Im Gesundheitssystem sind beruflich ausgebildeten Fachkräfte unerlässlich, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Etablierte Berufsfachschulen sorgen schon heute für hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Schulgeldfreiheit, eine Ausbildungsvergütung und attraktive Entwicklungsmöglichkeiten ziehen neue Therapeutinnen und Therapeuten in die Ausbildung.“

Pressekontakt:

Verband Deutscher Privatschulverbände e.V.

Jenny Knoop  – knoop@privatschulen.de

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