Nr. 12/20
Berlin, 2. Dezember 2020. – Die Impfstoffzulassung steht kurz bevor. Bundesgesundheitsminis-ter Jens Spahn rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen das neuartige Corona-virus. Gemäß der nationalen Impfstrategie der Bundesregierung werden die zu Beginn noch knappen Ressourcen an Corona-Impfstoffen in der ersten Phase an Risikogruppen und expo-nierte Teile der Bevölkerung, wie z. B. Krankenhaus- und Pflegepersonal verteilt. Richtigerweise stellte die Bundesbildungsministerin Anja Karlizcek fest, dass Lehrer mit als Erste geimpft wer-den sollten. Lehrer, Dozenten und Mitarbeiter von Arbeitsmarkt- und Weiterbildungs- sowie Sprachschuleinrichtungen finden in der öffentlichen Debatte im Vergleich zu ihren Kollegen an Schulen der Allgemeinbildung hingegen kaum Erwähnung. Dabei erfüllen sie die gleiche päda-gogische und soziale Funktion wie Beschäftigte an allgemein- und berufsbildenden Schulen und sind wie viele andere Personengruppen in systemrelevanten Berufen mit zahlreichen persönli-chen Begegnungen und Kontakten in ihrem Berufsalltag einem höheren Ansteckungsrisiko aus-gesetzt.„Der Fokus darf nicht nur auf den Mitarbeitenden in Krankenhäusern und Pflegeheimen liegen. Die akute Gefährdungslage von Beschäftigten in Arbeitsmarkt- und Weiterbildungs- sowie Sprachschuleinrichtungen muss ebenfalls berücksichtigt werden. Ihre Leistung und ihr Engage-ment während der Pandemie sollten öffentlich stärker anerkannt werden“, stellt Bündnis-Spre-cher Dietmar Schlömp klar. „Ziel muss es nun sein, diese Berufsgruppe bei der anfänglich not-wendigen Priorisierung der Impfstoffverteilung ebenfalls mit zu berücksichtigen. Sie tragen we-sentlich zur Aufrechterhaltung des Bildungssystem bei.“
16. November 2020