Johannes Vogel

MdB, FDP-Bundestagsfraktion

Wahlkreis Olpe – Märkischer Kreis I

Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales

„Bildung ist der Schlüssel für ein erfülltes Leben. Die Qualifikationsmöglichkeiten nach SGB II und III in Phasen der Arbeitslosigkeit und für Beschäftigte sind hierfür ein wichtiger Baustein, den wir ausbauen wollen – deshalb haben wir auch als Opposition etwa dem Qualifizierungschancengesetz zugestimmt. Wir wollen aber auch über die Bundesagentur für Arbeit weit hinausgehen: Leider denken wir bei Bildung noch viel zu oft nur bis zur Ausbildung oder dem Studium. Lebenslanges Lernen muss endlich raus aus den Sonntagsreden und Realität werden. In einer digitalen Welt reicht es nicht mehr, einmal etwas zu lernen. Man muss lernen, wie man immer wieder neu lernen kann. Nur: Bildungsauszeiten muss man sich auch leisten können. Warum hierfür nicht einen Rechtsanspruch zur steuerfreien Entgeltumwandlung für ein Bildungssparen schaffen? Mit den Langzeitkonten für Beschäftigte gibt es schon ein Instrument, das man umbauen und für alle Erwerbstätigen öffnen könnte – so entstünde auch mehr Zeitsouveränität für Auszeiten und Co. Alle Menschen müssen die dafür notwendigen finanziellen Mittel in die Hand bekommen, auch die ohne hohes Einkommen. Warum also nicht ein „Midlife-BAföG“ einführen? Das BAföG hat der Breite der Bevölkerung die Universitäten geöffnet. Warum sollte das nicht auch bei der Weiterbildung funktionieren? Dann könnte man auch die Universitäten breiter in ein lebenslanges Bildungssystem mit einbeziehen.“

„Wir fordern einen Digitalpakt 2.0, der die verfassungsrechtlichen Möglichkeiten der Kooperation von Bund und Ländern im Bildungsbereich vollständig nutzt. Zusätzlich zur Technik muss auch in IT-Administratorinnen und IT-Administratoren, Dienstgeräte für Lehrkräfte, digitales Lernmaterial sowie Fortbildungen investiert werden. Die Coronakrise hat gezeigt, dass die finanziellen Mittel für WLAN und Hardware allein nicht ausreichend sind, um im Notfall digitalen Unterricht von zu Hause aus zu ermöglichen. Bei der Digitalisierung geht es um mehr als nur um Lehre und Bildung via Videochat – es geht um einen echte Systemerweiterung.“