Margit Stumpp

MdB Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen

Wahlkreis Aalen – Heidenheim

Mitglied im Bildungsausschuss und Sprecherin ihrer Fraktion für die Bereiche Bildungspolitik, Medienpolitik und digitale Infrastruktur

„Schulen in freier Trägerschaft sind Teil und Garant der vielfältigen Bildungslandschaft hierzulande. Auch sie müssen ihren Teil dazu beitragen, Bildungsgerechtigkeit herzustellen und den Bildungserfolg von der Herkunft zu entkoppeln. Daher verdienen sie auch Unterstützung in ihren Anstrengungen etwa beim Ganztag, der Digitalisierung oder der Integration.“

Wir sehen bei jeder Bildungsstudie aufs Neue, dass hierzulande Bildungschancen nicht gerecht verteilt, sondern weiterhin stark von Herkunft und Wohnort abhängen. Das wollen wir nachhaltig ändern:

  • Wir brauchen einen qualitativen Ausbau des Ganztages. Unser Ziel ist, einen individuellen Rechtsanspruch für jedes Grundschulkind auf Ganztagsbildung und -betreuung umzusetzen – mit genügend Fachkräften in multiprofessionellen Teams, anregenden Räumen und Schulhöfen, einem gesunden Mittagessen und einer breit gefächerten Zusammenarbeit mit Sportvereinen, Musikschulen und anderen Akteuren vor Ort. Dafür wollen wir einen finanziellen Anreiz schaffen.
  • Wir schlagen “Förderprogramm für Schulen in benachteiligten Regionen und Quartieren” für mehr Bildungsgerechtigkeit vor. Wir fördern multiprofessionelle Teams, in denen sich Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und Erzieher*innen gegenseitig ergänzen und mit unterschiedlichen Perspektiven bereichern, um die Schüler*innen ideal unterstützen zu können. Dazu gehört es, systematische Präventions- und Interventionsarbeit zu leisten, Lernlücken zu schließen und deutsche wie auch muttersprachliche Sprachfertigkeiten zu fördern.
  • Die Pandemie hat gerade auch die digitalen Defizite an Schulen offengelegt. Das wollen wir ändern: mit einer zeitgemäßen digitalen Ausstattung und mit Strukturen, die die Schulen beim digitalen Lehren und Lernen wirkungsvoll unterstützen – mit Fort- und Weiterbildungsangeboten für das pädagogische Fachpersonal sowie einer “Bundeszentrale für digitale und Medienbildung”, also einem zentralen Ort der Beratung und des Austauschs zur Bildung in einer digitalen Welt. Zukunftskompetenzen wie Kooperation, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken in der digitalen Welt werden immer relevanter. Um das alles umzusetzen, wollen wir auch den DigitalPakt zu einem echten gemeinsamen Vorhaben weiterentwickeln und verstetigen.
  • Für mehr Bildungsgerechtigkeit braucht es einerseits eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Länder, andererseits wollen wir die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Bund, Ländern und Kommunen verfassungsrechtlich abgesichert stärken. Die derzeitigen Regelungen zwischen Bund und Ländern beschränken die Möglichkeiten, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam auf neue Herausforderungen zu reagieren. Mit einer „Ermöglichungsklausel“ für die Bildungszusammenarbeit im Grundgesetz wäre gemeinsames Handeln dort möglich, wo es notwendig ist. Grundlage all dessen ist jedoch eine auskömmliche Bildungsfinanzierung.

„Um den Lehrkräftemangel mit gut qualifiziertem Personal nachhaltig bewältigen zu können, wollen wir mit einem Bund-Länder-Programm hochwertige Quereinstiegsbildung fördern und gemeinsame Qualitätsstandards sichern. Hierbei muss das Thema auch in der KMK eine höhere Priorität bekommen und die Ausbildungskapazitäten müssen dauerhaft erhöht werden.“