Beate Müller-Gemmeke

MdB, Bundestagsfraktion Bündnis90/ Die Grünen

Wahlkreis Reutlingen

Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales

„Wir Grünen wollen die Qualifizierung und Weiterbildung im SGB II und III stärken und ausbauen, indem wir die Arbeitslosenversicherung zu einer Arbeitsversicherung weiterentwickeln. Für arbeitslose Menschen soll neben einem Recht auf Weiterbildung ein Weiterbildungsgeld für arbeitsmarktbedingte Qualifizierungen eingeführt werden, das 200€ über dem Arbeitslosengeldanspruch liegt. Für alle anderen beruflichen Qualifizierungen wollen wir ein Weiterbildungs-BAföG schaffen, um berufliche und persönliche Entwicklung auch denen zu ermöglichen, die keinen Anspruch auf arbeitsmarktbedingte Förderung haben. Ein Freistellungsanspruch soll sicherstellen, dass Beschäftigte die nötige Zeit für eine Weiterbildung bekommen. Dazu gehört auch, dass wir Qualifizierung und Weiterbildung verstärkt auch in Teilzeit ermöglichen wollen. Uns ist auch ein großes Anliegen, eine gute Qualität geförderter Weiterbildung sicherzustellen. Das umfasst auch eine angemessene Entlohnung und Sicherheit für Menschen, die berufliche Weiterbildung durchführen.

Außerdem wollen wir sicherstellen, dass sinnvolle berufliche Bildung nicht an fehlender Finanzierung, an fehlender Zeit oder Unwissen scheitert. Deshalb schlagen wir den Aufbau einer flächendeckenden Beratungs- und Förderinfrastruktur vor. Überall dort, wo es eine Arbeitsagentur gibt, soll eine Bildungsagentur als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur Weiterbildung aufgebaut werden. Die Beratung und Förderung von Weiterbildung für alle interessierten Menschen findet in Zukunft in diesen regionalen Bildungsagenturen statt. Sie sind das Herzstück von Bildungsnetzwerken, die ein gemeinsames Dach für kooperative Zusammenarbeit relevanter Akteure vor Ort bieten. Auch Unternehmen sollen sich in den Bildungsagenturen beraten lassen können.“

„Die Weiterbildung braucht einen Digitalisierungsschub, um auch in Zukunft qualitativ hochwertige Fortbildungen entwickeln und vor Ort und im digitalen Raum anbieten zu können. Darin liegt die Chance für ein digitales Update einer ganzen Branche. Die Digitalisierung in der Weiterbildung erfordert gute digitale Beratungsangebote sowie ausreichend öffentliche und private Investitionen in Ausstattung und Infrastruktur, insbesondere aber auch neue Kompetenzen der Lehrenden und Mitarbeitenden. Besonders wichtig sind dabei die Qualifizierung des Weiterbildungspersonals in der Kulturtechnik Digitalisierung und der Kompetenzaufbau bei der Entwicklung digitaler Kursinhalte und -formate.“