Literaturhinweise » Bryk, A. S./Bender Sebring, P./Allensworth, E./Luppescu, S./Easton, J. Q. (2010): Organizing schools for improvement. Lessons from Chicago. University of Chicago Press. » Feldhoff, T./Radisch, F./Maag Merki, K./Jude, N./Brauck- mann-Sajkiewicz, S./Maaz, K./Arndt, M./Habeck, L./Suter, F./ Wüst, O./Rettinger, T./Reschke, K./Selcik, F. (2022). Erfahrungen von Schulleiter:innen in Deutschland, Österreich und in der Deutschschweiz während der COVID-19-Pandemie. Zentrale Ergebnisse der Längsschnittstudie «S-CLEVER. Schulentwick- lung vor neuen Herausforderungen». Online: www.s-clever. org. » Maag Merki, K./Schäfer, L./Rechsteiner, B./Wullschleger, A./ Compagnoni, M./Rickenbacher, A. (2022). Was zeichnet eine hohe Schulentwicklungskapazität aus? Pädagogik (6), 32-36. solche gemeinsame, reflexive Praxis entfalten kann, muss an der Schule deshalb gleichzeitig ein Klima der gegenseitigen Wertschätzung, des Respekts und des Vertrauens aufgebaut werden. Neben dem innerschulischen Beziehungsaufbau ist auch die Pflege der Beziehung zu Erziehungs- berechtigten und außerschulischen Angeboten wichtig. Eltern können beispielsweise relevante Informationen zur Lebenswelt oder zum aktuel- len Wohlbefinden der Kinder liefern, sodass die individuellen Bedürfnisse bei der Gestaltung des Lernangebotes mitberücksichtigt werden können. Auch außerschulische Angebote wie psycholo- gische Beratungsstellen, Vereine, Jugendarbeit oder Kultureinrichtungen können für Schulen als wichtige Unterstützungssysteme dienen. Die lernförderliche Weiterentwicklung einer Schu- le erfordert von den Schulen eine hohe Schulent- wicklungskapazität. Sie beschreibt die Fähigkeit einer Schule, auf schulinterne (z. B. Konflikte im Kollegium, Zusammensetzung der Schüler:innen) und schulexterne Herausforderungen (z. B. sozi- ale Lage, bildungspolitische Vorgaben) effektiv und kompetent zu reagieren und ihr schulisches Angebot in Abhängigkeit davon zielgerichtet wei- terentwickeln zu können (Maag Merki et al., 2022). Ein systematisches Vorgehen ist unumgänglich, um diese Kapazitäten aufzubauen. Bedeutsam ist dabei ein regelmäßiges Monitoring in Bezug auf die angestrebten Entwicklungsprozesse. Fragen wie: » Was sind unsere konkreten Ziele? » Wo stehen wir im Zielerreichungsprozess? » Was funktioniert (nicht)? Warum? » Was können wir ändern? können dabei helfen, auf Individual-, Team- und Schul ebene Routinen zu prüfen und allenfalls Anpassungen vorzunehmen, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Informationsbasierte Antworten auf diese Fragen können durch das Sammeln und Interpretieren von Daten wie von Lernstandser- hebungen oder internen Evaluationen gefunden werden. Eine Schule systematisch und lernwirksam wei- terzuentwickeln bedeutet, sowohl das Lernen der Schüler:innen als auch jenes von Teams und der Schule selbst zu fördern, und ist somit kein ‹piece of cake›. Es gibt zudem kein allgemeingültiges Schulentwicklungsrezept, denn das Zusammen- spiel der Zutaten für Schulentwicklung hängt zu bedeutenden Teilen auch vom Kontext ab, der von Schule zu Schule variieren kann und immer mitbe- rücksichtigt werden muss. Wie genau die Qualität der schulischen Prozesse in einem spezifischen Schulkontext gesteigert werden kann, bleibt eine offene Forschungsfrage, die die Forschungsgemein- schaft auch künftig beschäftigen wird. t a v i r p : e l l e u Q Prof. Dr. Francesca Suter Pädagogische Hochschule Graubünden Leiterin Professur Erziehungswissenschaften Freie Bildung | Schule – Beruf – Gesellschaft 17